Bart-Selfie: So funktionieren die „Hochglanz-Bilder“ auf Instagram

So gelingt dir das perfekte Bart-Selfie: Junger Mann macht ein Selbstportrait mit dem Handy

Bart-Selfie: So funktionieren die „Hochglanz-Bilder“ auf Instagram

Vielleicht hast du selbst schon eine ähnliche Erfahrung gemacht: Beim Browsen auf Instagram stößt du immer häufiger auf  “Hochglanz-Bärte”, die dir – so völlig makellos – vom Foto ins Gesicht springen. Hashtags wie #beardmodel oder #perfectbeard sind auf dem Vormarsch und fast tagtäglich wirst du damit konfrontiert, wie dein Bart auszusehen hat – und was an deinem vielleicht nicht ganz so “perfekt” scheint. 

Doch keinen Grund zur Selbstzweifel: Der Bart und soziale Netzwerke können sehr gute Freunde sein. Oftmals stecken einfach die richtige Fototechnik, nicht selten der passende Filter und öfter als du denkst effiziente Bartpflege und Bartstyling hinter den vermeintlich perfekten Instagram Bart-Selfie und Foto. In diesem Beitrag nehmen wir die Tricks der Profis genauer unter die Lupe und zeigen dir, wie hier der Bart gekonnt in Szene gesetzt wird.

Beeinflussung durch Social Media

Soziale Netzwerke wie Instagram leben vor allem von Bildern, in denen wir uns als User von unserer “besten Seite” präsentieren und der “Community” (sprich unseren Followern) Einblick in unser Leben geben. Wer Instagram kennt, weiß, dass sich diese (Selbst-) Darstellung dabei vor allem auf positive Aspekte und Gefühle konzentriert. Raum für negative Emotionen oder (körperliche) Makel gibt es (noch) wenig. Ein Trend, der zum Glück im Sinne der aktuellen “Body Positivity” und anderen Bewegungen zu kippen scheint!

Bart-Selfie: Bart bleibt nicht außen vor

Mittlerweile ist nicht nur unser Körper diesen “Regeln” unterworfen, auch der Bart rückt mehr in den Fokus der Selbstdarstellung. Diese “Hochglanz-Darstellung” sorgt nicht selten dafür, dass der ein oder andere Bartträger vielleicht an seinem Zausel zweifelt. Dabei gilt hier ebenfalls: Was andere können, kannst du auch. Die Tricks der Profis spielen oft einfach mit der richtigen Positionierung auf dem Bild, dem Hintergrund, Filter oder professionelle Tools. Wenn du diese erst einmal kennst und auch den Aspekt einer effizienten Bartpflege-Routine berücksichtigst, erkennst du schnell den Unterschied zwischen “Schein” und “Sein”.

Der Bart und soziale Netzwerke: Die Gap zwischen Social-Media-Darstellungen und dem Real-Life

Plattformen wie Instagram können teilweise einen negativen Einfluss auf unser Selbstwertgefühl haben und “sozialen Druck” aufbauen. Umso wichtiger ist es also, die “Stufe” zwischen virtueller und realer Welt zu erkennen und sein eigenes Online-Verhalten zu reflektieren. Denn Abseits der genannten Negativ-Beispiele kannst du soziale Netzwerke auch für durchaus positive Zwecke benutzen. Du kannst dich zum Beispiel mit anderen Bartträgern vernetzen und Inspiration für deinen eigenen Stil sammeln – und andersherum.

Im Folgenden haben wir uns einmal auf Instagram umgesehen und populäre Hashtags und Profile von sogenannten “Beard Models” durchstöbert. Wir blicken dahinter, warum der Bart auf diesen Instagram-Bildern so hochwertig aussieht und durch welche (Bild-)Kompononenten das hochwertige Bart-Selfie oder Foto möglich wird.

1. Fokus: Gesichtsausdruck und Hintergrund

Perfekt in Szene gesetzte Fotos leben davon, dass sie in sich harmonisch sind. Daher ist die Wahl des passendes Hintergrunds von großer Bedeutung für die Bildkomposition. Nur in der passenden Szenerie kannst du deine Botschaft authentisch vermitteln. 

Wie dies gelingt, zeigt auch das Bartmodel auf dem linear aufgebauten Beispiel-Foto. Suggeriert werden soll ein entspannter Abend bei einem netten Glas Wein. Im Hintergrund siehst du einige Pflanzen, die jedoch verschwommen sind (sog. Bokeh-Effekt). Auch der vordere Bildbereich ist unscharf, sodass das Gesicht und der Bart im Fokus des Bildes stehen. Durch die Scharfstellung (und die Positionierung des Gesichtes in der Mitte) wirkt der Bart als zentraler Aspekt des Bildes automatisch hochwertiger und zieht den Blick des Betrachters auf sich. Durch diese drei Bildebenen entsteht quasi eine Art Doppelfokussierung. Ein Trick der dabei oft verwendet wird sind blickleitende Stilmittel. In diesem Fall der Arm des Models. Durch die Anwinklung des Arms entsteht ein Dreieck und der Blick des Betrachters wird zum Bart hingelenkt.

Das richtige Equipment für Bart-Selfie oder Bart-Foto

Gelingen tun diese Tiefenschärfen-Effekte für gewöhnlich nur mit einer professionellen Kamera oder intensiver Nachbearbeitung. Je besser dein Smartphone, desto näher kommst du an solche Gestaltungsmöglichkeiten heran, doch ganz kannst du sie nur mit Profi-Equipment umsetzen. Kleiner Tipp von uns: Bei Instagram gibt es einen Fokus-Filter, der sich auch für Laien besonders gut eignet. So lassen sich schärfere Portraits und Bart-Selfies schießen.

Ein Blick sagt mehr als tausend Worte

Ergänzt wird der “perfekte Bart” auf diesem Bild durch den passenden Gesichtsausdruck. Das freundliche Lächeln wertet die (Bild-)Atmosphäre auf und lässt auch den Bart “mitscheinen”. Wenn du dir hochwertige Instagram-Bilder einmal genauer ansiehst, wirst du feststellen, wie mit Emotionen gespielt wird, um den Bart (oder den Körper) in Szene zu setzen. Dabei wird jedoch teilweise so viel gepost, dass ein Bezug zur Realität kaum mehr möglich ist. Auch in der digitalen Welt ist Natürlichkeit besonders wichtig und man sollte sich auch für ein Bart-Selfie nicht gänzlich verfälschen.

2. Der richtige Winkel für das Bart-Selfie

Der Begriff “Sich von seiner Schokoladenseite zeigen” ist uns allen geläufig. Bezieht man diesen gesellschaftlichen Normativ auf Instagram-Fotos bedeutet er vor allem, dass aus dem richtigen Winkel fotografiert, du mehr aus deinem Bild herausholen kannst – und aus deinem Bart. Denn je nach deiner gewählten Perspektive kannst du deinen Bart ziemlich unschön darstellen, obwohl er es gar nicht ist. Woran das liegt?

Wählst du zum Beispiel die Perspektive, in der du dich von oben fotografierst und dein Handy über den Kopf hältst (das klassische Touristen-Selfie also) wirkt dein Bart automatisch kürzer. Aber Achtung: Umgekehrt (sprich wenn du dich von unten fotografierst) wirkt dein Bart zwar länger – gleichzeitig bringst du aber Unruhe in deine Bartkomposition.

Bart-Selfie aus der Schräge

Imposant wird es, wenn du auf das seitlich-schräge Profil wechselst, wie du es auf unserem Beispiel Bart-Selfie siehst. Durch die seitliche Betrachtung wird deine Bartform deutlich erkennbar. Alternativ kann man durch eine „Dreiviertel-Perspektive“, die ein bisschen von ob nach unten aufgenommen wurde, die Wangenknochen betonen. Diese stechen durch den Bart noch einmal mehr heraus und werden heute noch als besonders ästhetisch angesehen. Schon in der Renaissance wurden Portraits aus dieser Perspektive gemalt.

Ist dein Bart gepflegt und in Form wirkst du selbst zudem deutlich markanter auf dem Foto. Dein Gesicht wird quasi umrandet und es entstehen wieder die richtungsweisenden Dreiecke. Einfach aber effizient – hättest du das gedacht?

3. Da geht dir ein Licht auf 

Die klassische Binsenweisheit der Fotografie besagt: Ohne Licht keine Fotografie. Ist Licht vorhanden, sind der sensible Umgang mit vorhandenem Licht wie zum Beispiel die optimale Beleuchtung entscheidend für Top oder Flop deines Fotos. Das richtige “Lighting”, wie es gerne genannt wird, kann selbst aus eher unscheinbarer Gesichtsbehaarung einen wahren Prachtbart machen. Konkret bedeutet das: Adios Badezimmerspiegel-Fotos. Hier ist es oft so, dass die Beleuchtung von hinten erfolgt – zum Beispiel durch die Deckenlampe oder das Fenster. Was daran problematisch ist? Du hast kein Licht im Gesicht und der Bart kann nicht optimal zur Geltung kommen. Der beste Effekt wird tatsächlich durch natürliches Licht erzeugt (z.B. die Sonne).

Wie die Profis es machen, siehst du auf unserem Beispielfoto. Auch hier kommt Schräge ins Spiel. Durch die Positionierung der Lichtquelle schräg/seitlich über dir, wird der Bart optisch verdichtet und lässt ihn insgesamt prachtvoller erscheinen.

Das funktioniert besonders gut, wenn du im Freien bei Sonnenschein Fotos machst und das Licht von vorne auf deinen Bart fällt. Diesen Effekt kannst du übrigens noch weiter unterstützen, in dem du auf dunkle Kleidung setzt. So wird auch die Fülle deines Bartes optisch unterstützt. Außerdem: Wenn die Sonne zu stark ist, kann man mehr Coolness durch eine Sonnenbrille erhalten oder man geht in den Halbschatten, damit man die Augen nicht zu sehr zusammen kneift.

Das perfekte Fotowetter ist tatsächlich Trockenheit bei wolkenverhangenem Himmel. Das liegt daran, dass man am natürlichsten wach aussieht und die Farben der Kleidung und Umgebung so am unverfälschtem sind.

4. Oft unterschätzt: Professionelle Nachbearbeitung/Filter

Selbst wenn du die ersten drei Tricks beherzigst – manchmal will das Foto einfach nicht funktionieren. Augenringe, ein müder Look oder die ein oder andere Hautunreinheit lassen sich auch mit dem besten oder Licht oder aus dem richtigen Winkel nicht verstecken. Wenn du dennoch nicht auf ein schönes Bild verzichten möchtest, lohnt sich eine nähere Betrachtung von Nachbearbeitung. Diese funktioniert meist über sogenannte “Filter”, die im Nachhinein über das Bild gelegt werden und es optisch verändern. 

Mit einem schwarz/weiß oder Sepia-Filter kannst zum Beispiel sehr gut Augenringe kaschieren. Mit warmtönigen Filtern (wie z.B. “Mayfair” von Instagram selbst) oder Weichzeichner sorgst du dafür, dass dein Bart optisch dichter aussieht während unangenehme Hautunreinheiten subtil kaschiert werden. Zusätzlich kannst du mit sogenannten Vignetten-Effekten den Fokus noch mehr auf die Bildmitte lenken.

Das Bart-Selfie professionell nachbearbeiten

Für die Nachbearbeitung hast du mehrere Möglichkeiten. Zum einen gibt es eine Menge Bildbearbeitungsapps wie zum Beispiel VSCO-Cam oder Afterlight. Zum anderen kannst du dich mit professionellen Tools wie GIMP oder Photoshop (Achtung: Alle Adobe-Produkte sind kostenpflichtig!) sind auseinandersetzen – dann geht es aber schon mehr in die Richtung von professioneller Fotografie.
Beachte aber: Weniger ist mehr! Versteh die Nachbearbeitung eher als eine Art Feinschliff deines Bildes. Übertreibst du mit Filtern oder Weichzeichner, wirkt dein Bild sehr schnell unnatürlich. 

5. Nicht zu vergessen: Die richtige Pflege

Abseits aller Foto-Tipps zählt natürlich eines: Die richtige Pflege. Egal wie viele Filter du verwendest oder wie professionell dein Foto nachbearbeitet ist – einen ungepflegten Bart kannst du nur sehr schwer verstecken. Auch die Profis von Instagram stecken viel Zeit und Mühe in eine effiziente Bartpflege-Routine, was sich maßgeblich auf den Look des Bartes auf dem Foto auswirkt.

6. Auch das Bartstyling spielt eine wichtige Rolle

Neben einem top gepflegten Bart spielt auch das entsprechende Styling eine wichtige Rolle und hat massiven Einfluss auf die Darstellung des Bartes auf einem Bild. Zudem spiegelt das Bartstyling auch immer einen Teil der Persönlichkeit wider. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie der Bart durch effektives Styling auf Vordermann gebracht werden kann. 

  • Abstehende Barthaare entfernen: Abstehende Barthaare sind lästig aber gehören dazu – nur nicht auf Instagram. Diese werden meist mithilfe einer Bartschere abgeschnitten, sodass der Bart wieder symmetrisch in Form ist und gepflegt aussieht.
  • Ölen, Ölen, Ölen: Bartöl ist eine wahre Wunderwaffe für einen gepflegten und gesunden Bart. Durch den Einsatz wird der Bart glänzend und geschmeidig. Das ist ein Effekt, der auf Fotos besonders gut rüberkommt. Der Bart sieht gesund und gepflegt aus, durch das Öl wirkt er geglättet & gezähmt. Bei direktem Licht entstehen dann zudem viele kleine Reflexionen im Bart, die die Struktur des Bartes betonen.
  • Den Schnurrbart zwirbeln: Der Schnurrbart ist ein Bartstil, der gerade ein Comeback erlebt. Doch Schnurrbart ist nicht gleich Schnurrbart. Ordentlich gezwirbelt, erscheint er viel voluminöser und sieht gepflegter aus. Das gelingt zum Beispiel durch den Einsatz von Bartbalm oder Bartpomade. Auch für Fotos wird der Schnurrbart vor der Aufnahme kurz aufgestylt, um ihn noch besser in Szene setzen zu können.
  • Glättbürsten oder Glattföhnen: Diesen Effekt siehst du besonders in unserem dritten Fotobeispiel. Neben einer professionellen Nachbearbeitung, wurde darauf gesetzt, den Bart im Vorfeld glatt zu bürsten bzw. glatt zu föhnen. Hierzu lässt sich entweder eine Bartbürste verwenden oder die Barthaare werden nach dem Waschen mit einem Fön auf lauwarmer Stufe sanft glatt geföhnt. Das Ergebnis: Der Bart sieht viel gepflegter und hochwertiger aus, als wenn er ungebürstet oder natürlich getrocknet fotografiert wird. Auch hier hat wenig Einsatz eine riesen Wirkung – die uns manchmal eine unerreichbare Realität präsentiert.
  • Kämme, um Knoten zu entfernen: Knoten haben auch ohne die Intention ein gutes Foto zu schießen nichts im Bart zu suchen. Mithilfe eines Bartkamms lassen sich die nervigen Knoten jedoch schnell entfernen. Der Effekt: Der Bart wirkt viel ruhiger und voluminöser. Bleiben die Knoten erhalten, sieht es schnell ungepflegt aus.

Fazit: So funktioniert das Bart-Selfie auf Social Media

Wie du siehst – so schwierig ist es gar nicht, seinen Bart gekonnt in Szene zu setzen. Mit ein paar Handgriffen hier und da werden zukünftige Bilder deines Bartes definitiv auf Instagram mithalten können. Mit dem richtigen Style oder in Kombination mit einem aktuellen Modetrend wird gleich doppelt gepunktet. Wichtig ist uns an dieser Stelle noch einmal zu betonen, dass der verantwortungsbewusste Umgang und die Differenz zwischen Social Media und dem echten Leben gewaltig ist. 

Solange du weißt wann du eine Grenze ziehen kannst, wenn du negativ beeinflusst wirst – Teile auch du deinen Bart mit der Welt so viel du willst. Style ihn, wie es DIR gefällt, liebe ihn, wie er ist und zeige der Welt, wer DU bist.

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